Programme

Programmposter / Tourplakat: widerspruchreif

Premiere: 04.09.2021 - Mainz, Unterhaus

Arbeitstitel: Panorama der Aussichtslosigkeit


Lieder (Premierenfassung): Ich bin normal, Ein Überlebender aus Groß-Gerau, Nacht legt sich über die Stadt, Heinrich, Die Ballade von Bettpfosten-Betty, Geisterbahn, Keine Tipps beim Kochen, Alles schmeckt nach Hähnchen, Der Tankguschein, Treibjagd, Och nö, Meine Toilette, Freundschaft und Musik, Was ist der Mensch?

widerspruchreif


In seinem vierten Bühnenprogramm präsentiert sich Matthias Ningel als Beobachter mit dem Blick fürs Paradoxe. Er reflektiert das Weltgeschehen in einem Zerrspiegel, sieht Unstimmigkeiten und gelangt zu einer simplen Erkenntnis: Das Wesentliche ist das Widersprüchliche! So findet er die Schönheit im Hässlichen, das Faszinierende im Abstoßenden, die Anmut in der hölzernen Bewegung und die Poesie im Profanen.


Naheliegend, dass Ningels neue Geschichten und Klavierlieder allesamt zwiespältiger Natur sind: Ein fröhliches Jagdlied, in dem Jäger zu Gejagten werden, ein demolierter Walzer über die Feindschaft unter Freunden, ein Schauerlied über einen Kirmesbesuch, der die Frage aufwirft: Wo ist es eigentlich gruseliger – innerhalb oder außerhalb der Geisterbahn?


Sehen sie einen Hasen oder eine Ente? Ningel sieht den Wolpertinger! Und statt schwarz zu sehen, greift er nach dem rettenden Wasserfarbkasten und zeichnet ein buntes Panorama der Aussichtslosigkeit: Herrlich wuselig, schwindelerregend musikalisch und von wimmelndem Witz. Widerspruchreif ist ein Kabarettprogramm voller Musik, Humor, Philosophie und Stand-Up-Prosa und eine Quelle disparater Empfindungen: schockierend-heiter, betörend-verstörend und aufrichtig-flapsig. Ob sie hingehen sollten? Entscheiden Sie sich frei. Das ist ein Befehl!

Programmposter / Tourplakat: Kann man davon leben?

Premiere: 24.04.2018 - Mainz, Unterhaus

Derniere: 08.10.2021 - St. Ingbert, Stadthalle


Lieder (Premierenfassung): Kann man davon leben?, Die Fotos deiner Kinder, Der Beste im Yogakurs, Selbsternannte Profis, All you can eat, Du wurdest ersetzt, kaisernero88, Nachts auf dem Dach, Traurige Touristen, Weit weg, Du berührst mein Herz, Strip-Trivial-Pursuit


Kann man davon leben?


In seinem dritten Bühnenprogramm sinniert Matthias Ningel vergnüglich über das Leben und die Frage, was man zum Leben braucht. Und was man nicht braucht … Hierzu grübelt er über Sinn und Unsinn von Internetrankings und der Smarthomekompatibilität von Kaffeevollautomaten, ergründet die gegenwärtige Hochkonjunktur von Beißschienen und unterscheidet Geiz von Sparsamkeit. Er übt frech Kritik, jedoch ohne im Pessimismus zu ertrinken.


Wo andere Kabarettisten den Zeigefinger erheben (einige sogar eher den Mittelfinger), hebt Matthias Ningel den Daumen und lenkt den Fokus weg von denen, die ohnehin viel zu viel Aufmerksamkeit bekommen, hin zu denen, die mit ihren Ideen als Vorbild dienen können. Er verklappt keinen Missmut in den Köpfen seiner Zuschauer, sondern pflanzt zarte Sprösslinge der Zuversicht, huldigt zeitlosen Tugenden und entwirft kleine Utopien. Er erlaubt es sich und seinem Publikum zu träumen: Träume von einer Welt mit Skandalmangel, liebevollen Deine-Mudda- Sprüchen, aber auch von Strip-Trivial Pursuit und ungewöhnlichen aber erfolgreichen Flirt- Strategien.


Und davon kann man Leben? Offensichtlich! Der mit zahlreichen Preisen dekorierte Künstler wird auch in seinem dritten Bühnenprogramm wieder persönlich und lebendig anwesend sein. Um nicht zu sagen: Quicklebendig! Singend und Klavierspielend präsentiert er philosophisches Musikkabarett, das Spaß macht und eine schöne Erkenntnis bereithält: Deine Mudda kann gut kochen! Oder um es mit den Worten eines Zuschauers zu sagen: Das einzige, das den zu tiefen Blick in den Spiegel verstellte, den Matthias uns vorgehalten hat, waren die Lachtränen.

Programmposter / Tourplakat: Jugenddämmerung

Premiere: 29.04.2016 - Cochem, Kapuzinerkloster

Derniere: 09.02.2019 - Nidda, Parksaal
Arbeitstitel: Generation Y


Lieder (Premierenfassung): Smartphone aus, Jedem Anfang wohnt ein Zaudern inne, Serienjunkie, Knick Knack Blubb, Der Beste im Yogakurs, Pullover, Hose runter - Quality-time, Auf dem Lande, Ilona, Ich hab' ja nix gegen, Der Vogel hat sich auf den Weg gemacht



Jugenddämmerung


Nachdem Matthias Ningel mit seinem ersten Programm Omegamännchen über sieben (nämlich acht!) Kleinkunst­preise erntete und deutschland­weit konzertierte, scheint er seine künstlerische Reifeprüfung erfolgreich bestanden zu haben. Heißt das, er ist jetzt endlich erwachsen? Ist da ein Küken flügge geworden? Wohl kaum! Als junger Milder seiner Generation vermeidet er es weiterhin sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen.


Mit Gesang, Klavierspiel und Wort­beiträgen widmet sich Matthias Ningel in seinem zweiten Programm Jugenddämmerung den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens. Humorvoll und nachdenklich seziert er spielerisch sich selbst, sowie die ominöse Generation Y, analysiert deren Eigenschaften, Ängste, Spleens und Sehnsüchte. Da entlarvt er eine Perspektiv­losigkeit aufgrund zu vieler Möglichkeiten, entdeckt die Hintergründe multipler Medien­abhängigkeit und vermutet eine tiefe Sehnsucht nach dem Klinkerhaus auf dem Land. Er schildert die Vorteile und Probleme von Fernbeziehungen und diagnostiziert den Artgenossen eine aus dem Gleich­gewicht geratene Work-Life-Balance.


Der süße Vogel Jugend beabsichtigt das Nest zu verlassen. Wird ihm dieser Flugversuch auch gelingen? Ist er überhaupt windelfrei? Unter beherzten Flügel­schlägen entstehen hinreißende Abgesänge auf die Zeit im Hotel Sorglos. Ein Musik­kabarett­programm für alle Generationen.

Programm Omegamännchen

Premiere: 05.10.2013 - Molzig, Knebels Scheune

Derniere: 06.11.2016 - Wiesbaden, kuenstlerhaus43
Arbeitstitel: Och Mensch...


Lieder (Premierenfassung): Büroanarchist, Kai, Ich und meine Sehnsucht, Zeit für was Neues, Sänger, Alpha-Rolf, Tourette-Toccata, Omega-Fritz, Fahrschule, Erwachen, Karl-Leonhardt, Desillusion, Speed-Dating, Kein Interesse an Vampiren, Liebesleid, Was ist der Mensch?



Omegamännchen


Matthias Ningel kann sich (wie die meisten Menschen) glücklich schätzen, dass er nicht in einem Wolfsrudel aufwuchs. Mit höflicher Zurückhaltung und sympathischer Unbeholfenheit gelingt es ihm zwar Mutterinstinkte zu wecken, doch einen hohen Rang in der Rudelhierarchie ergattert man mit diesen Eigenschaften wohl kaum. Ein Alphamännchen? Ausgeschlossen! Eher so omega …


Zum Glück aber weilt er unter Menschen. Doch macht das überhaupt einen Unterschied? In einer Zeit, die durch weinende Silbermedaillengewinner, käufliche Doktortitel und Karoshi geprägt ist, scheint der Wunsch, Erster zu sein, ausgeprägter denn je. In seinem klavierkabarettistischen Soloprogramm Omegamännchen bricht Matthias Ningel eine Lanze für das Unvermögen: Missglückte Liebesliedkompositionen treffen hier auf selbstdiagnostizierte Begeisterungsarmut und einen schockierenden Erlebnisbericht über das Scheitern in der Fahrschule. Daneben entlarvt der Künstler, wie viel Blendwerk hinter so manch aufgepumptem Platzhirsch steckt und er sagt der Diktatur des ALPHA-Wahns den Kampf an. Bei allen bissigen Gemeinheiten steht aber nicht das Bloßstellen im Vordergrund. Die Erkenntnis, dass gerade das Unperfekte den Menschen liebenswert macht, überwölbt sein Programm.


Mit quirligem Enthusiasmus kreiert er mittels Klavier, Gesang, Percussion, Loopstation und Schauspiel einen audio-visuellen Vollrausch: Mal schreit er und hackt auf das Klavier als wäre es Brennholz, mal überzeugt er als schelmischer Geschichtenerzähler und zärtlich-gefühlvoller Chansonnier. Die Zeit schrieb einst »Geil […] wie […] Sau«, meinte damit aber leider nicht den Künstler. Gefreut hätte er sich bestimmt! Und verdient hätte er es sowieso.


Omegamännchen ist ein Plädoyer dafür, wieder Schwäche zeigen zu dürfen und ein Heilserum gegen Minderwertigkeitskomplexe. Ein Abend zum Lachen, Staunen und Ausflippen. 

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